10.07.2013 / komba gewerkschaft nrw

Beschlussempfehlung des Haushalts- und Finanzausschusses: Mittelweg zwischen angemessener und finanzierbarer Besoldung?

kombanerinnen und kombaner hängen ihr letztes Hemd auf und sind empört über den Beschluss der Landesregierung! Statements unserer Mitglieder, die am Mittwoch (10. Juli 2013) bei der Aktion "letztes Hemd" teilnahmen:

Georg Hermsen, Vorsitzender des komba Ortsverbandes Krefeld: „Ich bin selbst betroffen und finde es unglaublich, dass die NRW-Landesregierung Wahlversprechen macht und hinterher ganz eindeutig bricht. Die Beamtinnen und Beamten haben in den letzten Jahren genug Sonderopfer gebracht. Ich bin technischer Beamter und arbeite bei der Stadtverwaltung Krefeld Seite an Seite mit Tarifbeschäftigten. Die Ungleichbehandlung zum Beispiel bei der Wochenarbeitszeit stört mich schon lange. Aber jetzt ist das Maß voll. Selbst die kommunalen Arbeitgeber haben sich klar für eine 1:1-Übernahme des Tarifabschlusses auf die Beamtinnen und Beamten ausgesprochen. Für mich bedeutet diese Entscheidung der Landesregierung ein Schlag ins Gesicht.“


Sabrina Stravinskas, komba jugend Krefeld: „Ich bin zwar nicht selbst betroffen, finde es aber ungerecht, was Hannelore Kraft vorhat. Die Kolleginnen und Kollegen im gehobenen und höheren Dienst haben schließlich eine weitreichende Ausbildung hinter sich. Sie tragen Verantwortung und müssen deshalb gerecht bezahlt werden.
Vielleicht werde ich mal den Aufstieg in den gehobenen Dienst anpeilen. Ob sich die damit verbundenen Mühen dann noch lohnen, ist für mich jedoch nach der Entscheidung fraglich. Wie sollen wir denn in Zukunft junge qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Kommunalverwaltung gewinnen, mit der Besoldung? Der Arbeitsmarkt wird immer schwieriger. Die Vorgehensweise der Landesregierung verstehe ich nicht.“

Jürgen Kerper, Geschäftsführer des Ortsverbandes Rhein-Erft Kreis: „Ich habe die Ministerpräsidentin einige Male als Oppositionsführerin erlebt. Ihre massive Kritik an der damaligen Landesregierung ist mir im Gedächtnis geblieben und macht das jetzige, ohnehin haltlose Vorgehen noch unredlicher. Von der im vergangenen Jahr vorgenommenen Diätenerhöhung ganz zu schweigen!“

Ralf Beier, Ortsverband Neuss: "Als Kommunalbeamter in Leitungsfunktion fällt es mir durch den heute getroffenen Gesetzesbeschluss sehr schwer, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Arbeitsleistungen zu motivieren - zumal zunehmend die Rahmenbedingungen sich ohnehin verschlechtern und damit die Arbeitsbelastung stetig nach oben treiben. Meine persönliche Motivation lässt ebenfalls nach und die Politikverdrossenheit wird bei der nächsten Wahl nicht nur bei mir entsprechende Konsequenzen haben. Ich nage mit A13 nicht am Hungertuch, aber die Abkoppelung von der allgemeinen Einkommensentwicklung wird mein Konsumverhalten bestimmt beeinflussen."


Reiner Dankelmann, Vorsitzender des Ortsverbandes Neuss: „Wenn wir nur noch Erhöhungen bekommen, wenn genügend Geld da ist, dann können wir für die nächsten 30 Jahre Gehalt und Versorgung direkt an die Arbeitgeber abtreten. Jedoch: Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt – und das muss auch endlich jeder Beamtin und jedem Beamten klar werden, um weiterhin unseren gerechten Forderungen bei Aktionen Ausdruck zu verleihen.“

Raphael Hermanski, Jugendleiter des Kreisverbandes Rhein-Kreis-Neuss: "Meiner Meinung nach sind diese Nadelstichaktionen eine klasse Idee gewesen! Penetrant haben wir Frau Kraft & Co. gezeigt, dass der öffentliche Dienst und besonders die Beamtenschaft nicht so unbeweglich sind, wie sie dachten! Mir kommt es so vor, als nehme die Landesregierung derzeit einfach eine Trotzhaltung ein  -wie ein kleines Kind. Ich kann diese Haltung einfach nicht nachvollziehen und es verärgert mich, wenn mir bei Demonstrationen von Rot/Grün mit Kopfschütteln entgegengetreten wird. Dieses Verhalten grenzt für mich schon an Verachtung gegenüber der Beamtenschaft. Aber wenn man hört, welche Äußerungen in dieser ganzen Debatte gefallen sind, dürfte einen eigentlich nichts mehr verwundern.
Ich habe vor einigen Jahren einen Diensteid abgelegt, den ich auch sehr ernst nehme. Ich frage mich jedoch, wenn die Landesregierung verfassungswidrig handelt, wie kann diese dann andererseits von mir „volle Hingabe“ für den Beruf verlangen, wenn mir vom Land so wenig Wertschätzung entgegengebracht wird. Mir macht meine Arbeit Spaß, allerdings wird der durch diesen Gesetzesentwurf doch arg geschmälert."

Nach oben
Kontakt

komba Gewerkschaft
Ortsverband StädteRegion Aachen

ab 01.12.2023 Ortsverband Aachen
Zollernstraße 10, 52070 Aachen
info(at)komba-staedteregion-aachen.de

stv. Vorsitzender
Markus Schallenberg
Telefon 0241/88681-5130

Nach oben
Kontakt Jugend

komba Jugend Ortsverband OV StädteRegion Aachen

Vorsitzender

Niklas Offergeld
Telefon 0241/5198-3333

 

Nach oben
#kombaistvielfalt

#kombaistvielfalt

Nach oben
#gemeinsamgegencorona

#gemeinsamgegencorona

Nach oben
Elf gute Gründe für eine Mitgliedschaft

Elf gute Gründe für eine Mitgliedschaft in der komba gewerkschaft

Nach oben