19.03.2014 / komba gewerkschaft nrw

komba und weitere dbb-Mitgliedsgewerkschaften streiken in Bonn: Öffentlichen Dienst als Wachstumsmotor nicht abwürgen!

Mehr als 2000 Beschäftigte fordern von Arbeitgebern kluge Tarifpolitik, statt sinnlose Sparwut

Bonn, 19. März 2014. Rund 1000 kombanerinnen und kombaner aus ganz NRW waren nach Bonn gekommen, um sich gemeinsam mit weiteren 1000 Kolleginnen und Kollegen aus den dbb-Mitgliedsgewerkschaften für ihre Forderungen bei der Einkommensrunde 2014 für Bund und Kommunen einzusetzen. Unterstützt wurden sie durch zahlreiche Beamtinnen und Beamte, die ihre Freizeit für die solidarische Teilnahme opferten. Zahlreiche Einrichtungen im öffentlichen Dienst wie Kindertagesstätten, Krankenhäuser, Straßenreinigung, Ordnungsamt oder Bürgerämtern waren deswegen geschlossen oder nur spärlich besetzt. „Die Arbeitgebervertretung muss es auch in NRW zu spüren bekommen, dass wir es Ernst meinen. Die diesjährige Einkommensrunde, bei der die drei Verhandlungstermine in nur zwei Wochen gepackt wurden, werden erneut die Weichen stellen, wie es in diesem Land für 2,1 Millionen öffentliche Beschäftigte in Bund und Kommunen weitergeht. Wird es uns Gewerkschaften gelingen, dass Deutschland weiter auf einen stabilen und leistungsfähigen öffentlichen Dienst bauen kann, der für seinen unermüdlichen Einsatz fair entlohnt wird oder werden die Arbeitgeber mit ihrer sinnlosen Sparwut den „Stabilitätsfaktor und Wachstumsmotor öffentlicher Dienst“ abwürgen?“, fragt Andreas Hemsing, stellvertretender Vorsitzender der komba gewerkschaft nrw und der dbb-Bundestarifkommission bei seiner Rede auf dem Münsterplatz. Dort fand um 12.30 Uhr die zentrale Kundgebung statt, organisiert vom komba Ortsverband Bonn/Rhein-Sieg.

Kein verhandlungsfähiges Angebot? Massivere Streikmaßnahmen!
Kluge Tarifpolitik setze auf Nachhaltigkeit, was derzeit bei den Arbeitgebervertretern nicht zu erkennen sei. Anstatt bereits in der ersten Runde mit einem verhandlungsfähigen Angebot in die Diskussionen zu starten, zeigt die Arbeiteberseite durch ihr Handeln keine Wertschätzung für die Beschäftigten. Hemsing: „Der öffentliche Dienst ist ein Erfolgsmodell, das uns nicht nur relativ ungeschoren durch die Krise geschifft hat, sondern eines, das uns grundsätzlich das Funktionieren unseres Staates garantiert: Wenn die Bürgerinnen und Bürger mit dem Auto unterwegs sind, halten wir die Straßen fahrbereit. Wenn sie im Krankenhaus liegen, pflegen wir sie. Wenn sie zur Arbeit gehen, übernehmen wir die Erziehung ihres Nachwuchses. Wir kümmern uns, wenn es brennt. Und dafür fordern wir mit Recht eine faire Bezahlung und bessere Zukunftsperspektiven – besonders für den Nachwuchs, denn der demografische Wandel macht auch vor dem öffentlichen Dienst nicht Halt.“ Wenn die Arbeitgeber in der zweiten Runde kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, würden die Gewerkschaften in der kommende Woche noch eine Schippe drauflegen. Die Bereitschaft bei den Beschäftigten, den berechtigten Forderungen in der nächsten Woche noch deutlicheren Nachdruck zu verleihen, ist groß.

Zukunft des öffentlichen Dienstes schon lange nicht mehr im Lot
Zu Recht fordern die Gewerkschaften einen Sockelbetrag von 100 Euro, plus lineare Erhöhung von 3,5 Prozent und eine unbefristete Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Prüfung. Christian Dröttboom, Landesvorsitzender der komba jugend nrw: „Die Zukunft des öffentlichen Dienstes darf nicht verbummelt werden, denn schon lange ist nicht mehr alles im Lot. Die verheerenden Folgen des massiven Personalabbaus in den letzten Jahrzehnten kommen jetzt voll zum Tragen: Hunderttausende Altersabgänge können personell nicht aufgefangen werden, und weil das Arbeitskräfteangebot demografisch bedingt ohnehin sinkt, wird es immer schwerer, qualifizierten und motivierten Berufsnachwuchs zu rekrutieren. Hier läuft etwas kräftig falsch, und die Arbeitgeber sollten im Beamten- wie im Angestelltenbereich schleunigst alles tun, um die Attraktivität des öffentlichen Dienstes zu steigern.“

Die komba gewerkschaft, größte Fachgewerkschaft im dbb beamtenbund und tarifunion, fordert über ihre Dachorganisation für die Beschäftigten von Bund und Kommunen unter anderem eine Grunderhöhung von 100 Euro, 3,5 Prozent mehr Einkommen, 30 Urlaubstage für alle, eine Erhöhung der Azubi-Entgelte um 100 Euro sowie eine Nahverkehrszulage von 70 Euro. Eine zentrale Forderung ist die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Bundesbeamten. Die nächsten Verhandlungen in den am 20. und 21. März 2014 in Potsdam statt.

Bildergalerie: Fotos © Friedhelm Windmüller (dbb) und Eduard N. Fiegel

Pressemitteilung der komba gewerkschaft "komba und weitere dbb-Mitgliedsgewerkschaften streiken in Bonn: Öffentlichen Dienst als Wachstumsmotor nicht abwürgen!" als pdf-Dokument zum Downloaden

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