03.10.2014 / komba gewerkschaft nrw

Mit der Axt ins Jobcenter?

v.l.n.r.: Lutz Urbach (Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach); Wolfgang Heiler (Zentral Leitender Notfallpsychotherapeut des LWL Psychiatrie Verbundes); Prof. Dr. Bernhard Frevel (Institut für Polizei- und Kriminalwissenschaft FHöV NRW); Johannes Winkel (Abteilungsleiter; Kommunale Angelegenheiten MIK NRW); Dirk Kursim (Personalrat, Bielefeld); Andreas Hemsing (stellvertretender Vorsitzender komba gewerkschaft nrw) (Foto: Archiv komba gewerkschaft nrw)

Auf komba-Symposium „Sicherheit und Gewaltprävention in Kommunalverwaltungen“ wurde am 1. Oktober 2014 in der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Gelsenkirchen über Tatsachen, Erkenntnisse und Präventionsmaßnahmen von Gewalttaten in kommunalen Dienststellen diskutiert.

Fälle roher Gewalt, der Mord im Jobcenter Neuss, die Axt im Jobcenter Berlin, bilden die Ausnahme. Aber unterhalb der „Spitze des Eisberges“, so die Vizepräsidentin der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Gelsenkirchen, Prof. Dr. Iris Wiesner, entwickelte sich in den letzten Jahren eine Gewaltkultur, der man konzeptionell begegnen muss.

Vorgestellt wurden die Ergebnisse einer von der komba gewerkschaft nrw initiierten Studie des Instituts für Polizei und Kriminalwissenschaften an der FHöV, die Konsequenzen einfordert. Susanne Köllner, stellvertretende komba Landesvorsitzende, unterstreicht die Forderung der kommunalen Fachgewerkschaft an die Städte, Gemeinden und Kreise, nachhaltige Sicherheitsstrategien zu entwickeln. Köllner: „Mit wissenschaftlicher Unterstützung wollen wir gemeinsam mit unseren Personal- und Betriebsräten ein Konzept zur Gefahrenabwehr und Gewaltprävention im kommunalen Dienst schaffen.“

Studienleiter Prof. Dr. Bernhard Frevel und sein Team untersuchten nicht die spektakulären sondern die alltäglichen Gewalterfahrungen und deren Folgen: Beleidigungen, Bedrohungen, nervenaufreibende Konfliktgespräche. Inzwischen sind nach komba Erkenntnissen zahlreiche Bereiche der Kommunen betroffen: Vor allem Jobcenter, aber auch Dienststellen der Sozial-, Jugend- und Ordnungsämter, Vollzugsdienste, Rettungsdienste, Feuerwehr, Stadtordnungsdienste, Bus- und Bahnfahrer, Verkehrsüberwachungskräfte. Susanne Köllner aus Erfahrung. „Es gibt kaum noch gewaltfreie Bereiche“.

In der Studie analysiert das Forschungsteam die Ursachen von Gewalt, die in der Person des Täters oder des Opfers, aber auch in baulichen, technischen und organisatorischen Mängeln liegen können. Nicht nur in der Studie, auch in den Fachreferaten, Arbeitskreisen und Diskussionsrunden wurde die Rolle der Behördenleitung skizziert. Kernthese: „Gewaltprävention ist Bürgermeisterpflicht“.

In Workshops wurden die zentralen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen diskutiert. Praktiker vertieften in einer Podiumsdiskussion, u.a. mit dem Bürgermeister von Bergisch Gladbach, Lutz Urbach, und Dirk Kursim, komba Personalrat in Bielefeld,  örtliche Erfahrungen und Umsetzungsmöglichkeiten für die durch die Studie gewonnenen Erkenntnisse.

Hinweis: Weitere Informationen, Bildergalerie sowie die Studie als pdf-Dokument zum Downloaden werden in Kürze auf einer Sonderseite zur Verfügung stehen.

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komba Gewerkschaft
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ab 01.12.2023 Ortsverband Aachen
Zollernstraße 10, 52070 Aachen
info(at)komba-staedteregion-aachen.de

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Telefon 0241/88681-5130

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Vorsitzender

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