Schwerbehinderten-Info 2/2014
Inklusionsbarometer der Aktion Mensch
Die Aktion Mensch hat zu Thema „Arbeit von Menschen mit Behinderungen“ erstmals Anfang Dezember 2013 ein so genanntes „Inklusionsbarometer“ veröffentlich. Das Handelsblatt Research Institute hat dieses Barometer im Auftrag der Aktion Mensch entwickelt. Es hat zum Ziel, Auskunft über den Grad der Inklusion in der Arbeitswelt zu geben. Der Präsident des Instituts, der ehemalige Wirtschaftsweise Professor Bert Rürup, hat die Ergebnisse des ersten Barometers anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung auf der Bundespressekonferenz der Presse vorgestellt.
Als wesentliches Ergebnis kann laut Pressemitteilung der Aktion Mensch festgehalten werden, dass Menschen mit Behinderung von der positiven Tendenz am Arbeitsmarkt deutlich weniger profitieren als Menschen ohne Behinderung. So ist die Quote der Arbeitslosen mit Behinderung mit 14 Prozent fast doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Behinderung. Zudem stellten die Arbeitgeber von Menschen mit Schwerbehinderung im vergangenen Jahr rund fünf Prozent mehr Anträge auf Kündigung bei den Integrationsämtern als im Durchschnitt des vorangegangenen Fünf-Jahreszeitraums. „Zwar hat sich die Lage von Menschen mit Behinderung bereits verbessert, doch es gibt noch viel Hand-lungsbedarf“, sagt Armin v. Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch. Dazu zähle auch ein veränderter Blickwinkel der Arbeitgeber. „Nicht die Defizite, sondern die Fähigkeiten der potenziellen Beschäftigten sollten bei der Einstellung im Fokus stehen.“ Dann könnte diese Gruppe von Menschen auch den in vielen Branchen beklagten Fachkräftemangel abmildern.
„In einer Marktwirtschaft verspricht sich jeder Unternehmer mit einer Einstellung die Verbesserung seines Unternehmensergebnisses“, sagt Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Institutes. Dabei gibt das Barometer inklusiv denkenden Firmenchefs Recht: „Mehr als 80 Prozent der Arbeitgeber stellen keine Leistungsunterschiede zwischen Angestellten mit und ohne Behinderung fest.“ Grundsätzlich schöpften Mittelständler das Potenzial jedoch noch nicht voll aus, es fehle an Barrierefreiheit und Inklusionsplänen: „Rund ein Fünftel dieser Firmen wissen nicht, dass es staatliche Förderung gibt“, so Rürup. Und nur gut zwei Drittel der Informierten nutzen diese Möglichkeit.
Sollten Sie an der vollständigen Untersuchung interessiert sein, können Sie diese über die Website von Aktion Mensch downloaden: Inklusionsbarometer der Aktion Mensch
Köln, den 16.01.2014
V.i.S.d.P.: Manuela Winkler-Odenthal, Assessorin der komba gewerkschaft nrw, Norbertstr. 3, 50670 Köln
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